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1. SBC 2011 - Marco Marchi & The Mojo Workers haben die Nase vorn

Noch immer ist die European Blues Union (EBU) jung. Erfreulicherweise wächst sie und wird auch ausserhalb Europas bemerkt. An der diesjährigen European Blues Challenge (EBC) und der gleichzeitig durchgeführten Generalversammlung der EBU Mitte März in Berlin jedenfalls waren neue Länder dazu gekommen und es waren Talentsucher zu sehen, auch aus den USA. Immerhin gab es an zwei Abende Bands aus 19 Ländern zu hören und sehen. Aus dieser Sicht ist die EBC eine Leistungsschau des europäischen Blues und für nationale Künstler eine Chance,  auch jenseits der Landesgrenzen bekannt zu werden.  Einladungen zu Festivals sind nicht nur möglich, sondern real, wie das Beispiel des Sierre Blues Festival zeigt, das in der Ausgabe 2012 gleich mehrere Teilnehmer der EBC engagiert hat. Alle Teilnehmer hatten im Vorfeld  in einem Wettbewerb vor einer Fachjury zu bestehen. In der Schweiz ist dies die Swiss Blues Challenge. Schweizer Bands können sich ab sofort  dafür bewerben.

Auch die Swiss Blues Challenge, der Schweizer Wettbewerb der heuer zum zweiten Mal über die Bühne geht, steht noch am Anfang. Die Sponsoren haben das Potenzial der Veranstaltung noch nicht erkannt. Entsprechend knapp ist das Budget. Pioniere sind gefragt, auf allen Seiten.  Zwei davon sind Silvio Caldelari (Sierre Blues Festival) und Christophe Losberger (Blues Association de Genève), die im letzten Jahr unter suboptimalen Bedingungen den Wettbewerb auf die Beine gestellt und im Keller der BAG in Genf ein tolles Finale hingelegt hatten. Einen direkten, finanziellen Support konnten sie nicht bieten.  Weitere finden sich unter den Bands. So hatten sich Marco Marchi and the Mojo Workers, Mr Blue and the Tight Groove und Swamp Train von den vier in der Vorausscheidung gewählten Bands entschlossen, den Wettbewerb mit zu machen. Gewonnen hatten schliesslich Marco Marchi and the Mojo Workers. Sie spielten in Berlin und sie spielten sogar an der International Blues Challenge (IBC) in Memphis und vertraten dort die Schweiz. Am Schluss fand sich sogar eine Geldquelle. Für sie hat sich der gewagte Sprung also gelohnt, trotz der nicht berauschenden Voraussetzungen. Es sei noch erwähnt, dass Bluecerne an der allerersten EBC 2010 unter noch chaotischeren Bedingungen teilnahm und die Schweiz würdig vertreten hat.

Immer noch ist die Swiss Blues Challenge ein zartes Pflänzchen, aber schon mächtig gewachsen. Dieses Jahr wird der Schlussabend, die Challenge, im Rahmen des Sierre Blues Festivals am Abend vor der Festivaleröffnung stattfinden. Die finanzielle Unterstützung sowohl für die Teilnahme am Event in Sierre, als auch für die Reise an den Veranstaltungsort der EBC (Berlin oder Toulouse, das steht noch nicht fest) sind gesichert. Support für Memphis ist noch unklar. Immerhin, es geht voran. Auch dies verdanken wir den beiden oben erwähnten Herren.